Am 9. Juni 2023 hat uns eine Kitagruppe aus dem Quartier Hottingen besucht. Die Kinder durften die Zahnarztpraxis kennenlernen und erfahren, was dort gemacht wird.

Kinder haben grundsätzlich erst einmal keine Angst vor dem Zahnarztbesuch, sondern stehen Zahnärzt:innen zunächst neutral bis interessiert gegenüber, denn sie haben ja noch keine schlechte Erfahrung gemacht. Sie als Eltern können dafür sorgen, dass dies auch so bleibt und wir als Institution bieten im Rahmen solcher Besuche unseren jüngsten Patient:innen einen wichtigen Beitrag für ihre zukünftige Zahngesundheit.

Ein wichtiger Punkt ist, dass man einem Kind, das beim Zähneputzen keine Lust zeigt, nicht mit dem bösen Zahnarzt oder der bösen Zahnärztin, sondern höchsten mit Zahnweh drohen darf. Das Verhalten der Eltern prägt die Einstellung der Kinder zum Zahnarztbesuch. Hier wird der Grundstein für ein lebenslanges Verhältnis gelegt.

Wir bieten als Prophylaxeklinik mit angeschlossener Zahnarztklinik das gesamte zahnmedizinische Spektrum an und behandeln Patient:innen jeden Alters. Bestehen bereits Ängste bei einem Kind, ist es hilfreich, eine besonders kinderfreundliche Zahnarztpraxis zu suchen. Man sollte mit dem Kind vorsorglich zur Zahnarztpraxis gehen und nicht erst, wenn ein Problem auftaucht.

Die Schweizerische Vereinigung für Kinderzahnmedizin (SVK) empfiehlt seit Längerem einen ersten Untersuch der Zähne im Alter von 1,5 bis 2 Jahren. Dennoch haben wir auch in dieser Kitagruppe festgestellt, dass der Grund für den ersten Besuch in einer Zahnarztpraxis meistens Zahnweh oder ein Zahnunfall war. Beim ersten Besuch sollte es sich aber um eine Kontaktaufnahme handeln. Dies ist ein guter Zeitpunkt, da eine drohende Kleinkindkaries noch abgewendet werden kann. Spätestens ab dem Kindergartenalter ist eine jährliche Zahnarztkontrolle notwendig. Ab der ersten Schulklasse empfehlen sich auch regelmässige Bissflügelaufnahmen (das sind Röntgenbilder im kariesfreien Gebiss alle 2 bis 3 Jahre).

Natürlich darf das Lieblingskuscheltier mitgebracht werden und die Untersuchung kann an diesem durchgespielt werden oder es darf zuerst einmal zugeschaut werden. Auch ein Gspänli darf zur Unterstützung mitkommen. Der Termin sollte stressfrei und das Kind im Idealfall ausgeruht sein. Es darf auch auf dem Schoss der Eltern sitzen.

Versprechungen sollten jedoch bei einem ersten Zahnarztbesuch keine ausgesprochen werden. Diese können das Kind alarmieren.

Der Zahnarzt oder die Zahnärztin wird beim ersten Besuch fragen, wie das Kind die Zähne putzt. Zähneputzen ist eben nicht kinderleicht. Die Mundhygiene sollte bis zum 8. Altersjahr durch die Erwachsenen kontrolliert und es sollte gegebenenfalls nachgeputzt werden. Ab dem Durchbruch der ersten Zähne sollten diese gemäss Empfehlungen des Bundesamts für Gesundheit mindestens einmal täglich gereinigt werden. Spätestens, wenn das Kind 2 Jahre alt ist, sollte zweimal täglich geputzt werden. Zu Beginn können die Zähne bei Kleinkindern mit einem angefeuchteten Wattestäbchen geputzt werden, danach mit einer weichen Kinderzahnbürste und Kinderzahnpasta.

Die Verwendung von Fluorid in der Zahnpasta ist sinnvoll. Allerdings sollte es stets nur lokal angewendet werden: mit einem in der Zahnarztpraxis verabreichten Fluoridgel oder einer Kinderzahnpasta als direkte Fluoridierungsmassnahme auf den durchgebrochenen Zähnen. So entwickelt Fluorid seine vor Karies schützenden Eigenschaften, ohne dass es überdosiert wird. Zähneputzen kann Spass machen. Zähneputzen ist sogar cool, wie es der Kitagruppe bei uns gezeigt wurde.

Bei einem Zahnarzttermin erhalten Sie ausserdem Informationen über eine zahnfreundliche Ernährung. Man sollte beachten, dass Milch Milchzucker enthält und deshalb auch nächtliche Milchschoppen ohne anschliessendes Zähneputzen den Zähnen schaden können.

Milchzähne haben eine wichtige Platzhalterfunktion. Muss ein Milchzahn gezogen werden, weil er so stark von Karies befallen ist, kann er diese Aufgabe nicht mehr erfüllen. Die anderen Milchzähne kippen dann in die Lücke und der bleibende Zahn hat nicht genügend Platz, sich gesund auszuwachsen. Die Folge davon sind Fehlstellungen, die das Kauen, das Sprechen und das Aussehen beeinträchtigen und später mühevoll sowie teuer korrigiert werden müssen.

Kommentare